Werden Sie Teil eines wachsenden Netzwerkes aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft und gestalten Sie aktiv die Entwicklung der Logistik mit!
Die Andlersche Formel berechnet die optimale Bestellmenge nach dem Bestellmengenmodell, bei der die Gesamtkosten minimal sind. Dieses Modell ist auch unter Andlersche Losgröße bzw. Bestellmenge, Andlersches Modell, Harris-Andler-Formel, klassisches Lagerhaltungsmodell bzw. optimale Bestellmenge bekannt.
Die optimale Bestellmenge ist das Ergebnis einer mengenmäßigen und zeitmäßigen Abstimmung von
mit dem Ziel des Gesamtkostenminimums. Betrachtet wird dabei das Einkaufsverhalten eines Unternehmens für einen spezifischen Teil und einen gewissen Zeitraum. Es wird angenommen, dass der Verbrauch dieses Teils konstant verläuft, die Liefer- und Lagerkapazitäten werden als unbeschränkt betrachtet. Ausserdem wird angenommen, dass die unmittelbaren Bestellkosten je Einheit unabhängig von der jeweiligen Bestelllosgröße sind.
Wird ein sehr großes Los bestellt, das den Bedarf für den betrachteten Zeitraum deckt, so können die Fixkosten je Bestellung stark reduziert werden. Gleichzeit steigen aber die Kosten für die Lagerung. Wird in sehr kleinen Losen bestellt, so sind die Lagerkosten geringer, allerdings steigen dafür die Fixkosten für die Bestellungen an, da häufiger bestellt werden muss. Gesucht wird also eine optimale Bestelllosgröße, mit der der Bedarf gedeckt wird und die beeinflussbaren Gesamtkosten, die sich hierbei aus Lagerkosten und bestellfixen Kosten zusammensetzen, mininmal sind. Durch die Berechnung der Losgröße ergibt sich automatisch auch die Bestellzykluslänge, also der optimale Zeitabstand zwischen zwei Bestellungen.
Berechnung:
t(s) .... Zykluslänge zwischen 2 Bestellungen
k(s) .... fixe Kosten je Bestellung
k(L) .... Lagerkosten je Mengen- und Zeiteinheit
T .... Gesamtzeitdauer (betrachteter Zeitraum)
R .... Gesamtbedarf im Zeitraum T
q .... Losgröße in Mengeneinheiten
n .... Anzahl der notwendigen Bestellungen
Die Anzahl der nötigen Bestellungen lässt sich mit Hilfe des Gesamtbedarfs und der Losgröße errechnen:
n = R / q
Ebenso ergibt sich die Bestellzykluslänge aus bereits definierten Größen:
t(s) = T / n = T(q) / R
Für die durch Bestellzykluslänge bzw. Bestelllosgröße beeinflussbaren Gesamtkosten ergibt sich:
K(q) = n * k(s) + k(L) * ((n * q * t(s)) / 2)
Der lineare Teil in den Kosten stellt die gesamten Lagerkosten bezogen auf die Periode "T" dar, der zweite Teil die gesamten Bestellkosten. Die Lagerkosten erhält man indem man die Fläche unter der Lagerbestandsfunktion berechnet und diese mit dem Lagerkostensatz multiplimiert. Die Bestellkosten ergeben sich aus dem Bestell-
kostensatz mal Anzahl der Bestellungen in der Periode.
Merkmale & Vorraussetzungen
Vor- & Nachteile
Ein Vorteil der Andler-Formel ist, dass sie jederzeit erweitert werden kann, zum Beispiel bei einem mehrstufigen Mehrproduktprozess. Die Formel wird hierbei umfangreicher und komplizierter, bleibt jedoch schnell und einfach anzuwenden.
Die Andlersche Formel hat jedoch auch einige Schwachstellen:
Anwendung
In der betrieblichen Praxis werden die oben dargestellten Voraussetzungen nie erfüllt. Weiters ist anzumerken, dass die Andler-Formel nur eine Grundlage und eine Näherung zur Bestimmung der optimalen Bestellmenge bzw. Losgröße darstellt.